Ich würd bis 70 weiter machen

Jahreshauptversammlung Feuerwehr Karben


(v.l.) stellv. Stadtbrandinstpektor Christoph Häusler, Bürgermeister Guido Rahn (CDU), Reiner Ungar, Kreisbrandmeister Marco Reis, Stadtbrandinspektor Christian Becker (c) Foto: Feuerwehr Karben

Zu insgesamt 144 Einsätzen musste die Feuerwehr Karben im Jahr 2017 ausrücken. Dies waren 20 Einsätze mehr als 2016. „Und auch hier waren die Einsatzzahlen bereits um 25% gestiegen“, berichtet Stadtbrandinspektor Christian Becker bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Stadt Karben. Anlässlich dieser fanden sich zahlreiche Mitglieder der insgesamt sechs Feuerwehren am Freitagabend, 20.04.2018 im Dorftreff Rendel ein. „Insgesamt konnten wir 12 Menschenleben im vergangenen Jahr retten“, so Becker weiter. Zu den spektakulärsten Einsätzen im Stadtgebiet zählen wohl der Großbrand einer Feldscheune im März, die vier gleichzeitig brennende Gartenhütten im Juli oder ein Wohnungsbrand in Petterweil, bei dem vermeintlich eine Person noch vermisst wurde und somit acht Atemschutztrupps gleichzeitig eingesetzt wurden. Mitunter musste die Feuerwehr im März zu zwei schwere Verkehrsunfälle ausrücken. Hier konnten die eingeklemmten Personen befreit und Leben gerettet werden. Zu einem eher ungewöhnlichen Verkehrsunfall rückte die Feuerwehr im Juli aus. Zwei Motorräder stießen frontal zusammen. Ein Unfallbeteiligter starb, der andere liegt bis heute im Krankenhaus. Diese immer weitere steigenden Einsatzzahlen und Herausforderungen zeigen, wie wichtig das Ehrenamt Feuerwehr ist. „Nur durch euch kann der Brandschutz in Karben sichergestellt werden“, so Becker stolz zu seiner Mannschaft. Becker bedankte sich herzlichst bei dem ebenfalls der Versammlung beiwohnendem Bürgermeister Guido Rahn (CDU), der die Feuerwehr sehr stark unterstützt.

Torsten Bipp, Stadtjugendfeuerwehrwart, berichtete über die vielen Aktionen und Veranstaltungen der insgesamt 57 Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr. Bipp machte deutlich, dass nur mit einer guten Jugendarbeit der „Brandschutz von Morgen sichergestellt“ werden kann.

Klare Worte fand Bürgermeister Rahn. Er wünsche sich noch mehr Bürger, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen und sieht in ferner Zukunft Nachwuchsprobleme. „ich bau lieber Bauplätze“, so Rahn wörtlich „für jemanden, der etwas für die Allgemeinheit tut, anstatt für jemanden, der lieber andere machen lässt“. Er wirbt für die Feuerwehr und betonte, dass die Stadt unterstützt, wo und soweit sie nur könne. „ihr seid wichtig“, so Rahn deutlich „die Stadt Karben braucht euch“.

der sichtlich gerührte Stadtbrandinspektor a.D. Wilhelm Kliem bei seiner Dankesrede. (c) Foto: Feuerwehr Karben

Einer von diesen, der sich immer für den Nächsten einsetzt, ist Reiner Ungar aus Burg-Gräfenrode. Mit seinen nun 65 Jahren, sage und schreibe 47 Jahren aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr musste er nun notgedrungen in die Alters- und Ehrenabteilung wechseln. „Mach eine Gesetzesänderung, dann mach ich bis 70 weiter“, schmunzelte Ungar. Dass er weiterhin Gerätewart und Ausbilder, sowie die Brandschutzerziehung in seiner Heimatwehr macht, zeigt nur, dass er dies durchaus ernst meint. Ungar ist ein Feuerwehrmann, wie er im Buche steht. An große Einsätze erinnert sich der bescheidene Löschmeister, dessen Rang er bereits seit 1978 inne hat, zurück. Hubschrauberabsturz, Panzerband oder ein großer Feuer in einer Roggauer Schreinerei. Es gibt kaum etwas, was den 65jährige noch Schocken könnte. Sein Hobby machte er zum Beruf. 40 Jahre lang übte er pflichtbewusst seinen Dienst bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt aus. Die Jugendarbeit liegt Ungar besonders am Herzen, denn sind es doch diese, die unsere Feuerwehrzukunft von morgen bilden. Ungar war es selbst, der 1974 die Jugendfeuerwehr in Burg-Gräfenrode gründete und schließlich sogar 10 Jahre lang das Amt des Jugendwartes inne hatte. Für Ungar ist es wichtig, dass es „immer rund läuft“ und die Mannschaft zusammen hält. Trotz Führungslehrgänge will er stets auf Augenhöhe mit seiner Mannschaft sein. „Deshalb wollte ich nie weiter befördert werden“, so Ungar. Reiner Ungar - immer da wenn man ihn braucht, packt immer an, ist immer verlässlich, weiß auch Bürgermeister Guido Rahn. „so jemanden bräuchten wir öfters“, sagt Rahn mit vollem Dank in Richtung Reiner Ungar, der an diesem Abend von Kreisbrandmeister Marco Reis mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet wurde.

Sichtlich gerührt, war auch der ehemalige Stadtbrandinspektor Wilhelm Kliem. Der 89 jährige, der nun seit bereits 75 Jahren in der Feuerwehr ist, bedankte sich noch einmal bei allen für die Einweihung des „Wilhelm-Kliem-Platz“ vor dem Feuerwehrhaus in Kloppenheim, die im übrigen ebenfalls seit 75 Jahren besteht.


Beförderungen:

Übernahme in die Einsatzabteilung:

- Matthias Koch (Okarben)

- Janik Hickmann (Okarben)

- Marcel Machleb (Mitte)

- Christopher Münch (Mitte)

- Julia Zeifang (Mitte)

- Sandy Propheter (Rendel)

- Christoph Laupus (Rendel)

- Dominic Griffiths (Rendel)

- Robin Eidt (Petterweil)

- Carsten Eidt (Petterweil)

- Ahmed Ali (Petterweil)


zum Feuerwehrmann:

- Marcel Nieland (Mitte)


zum Oberfeuerwehrmann:

- Kevin Vincon (Rendel)

- Dominik Baumgart (Rendel)

- Martin Sill (Mitte)

- Christian Fröhlich (Burg-Gräfenrode)


zum Hauptfeuerwehrmann:

- Florian Mungel (Rendel)


zum Löschmeister:

- Torsten Bipp (Rendel)

- Max Zeifang (Mitte)

- Nicolai Seeger (Petterweil)


zum Oberlöschmeister:

- Dirk Rackow (Okarben)

- Rony Oehring (Mitte)


zum Hauptlöschmeister:

- Danijel Marinovic (Mitte)


zum Brandmeister:

- Marco Kittner-Meier (Mitte)

- Hendrik Strehl (Burg-Gräfenrode)


zum Oberbrandmeister:

- Christoph Häusler (Mitte)


zum Hauptbrandmeister:

- Christian Becker (Okarben)


Übernahme in die Ehren- und Altersabteilung:

- Bernhard Unkelbach (Kloppenheim)

- Reiner Ungar (Burg-Gräfenrode)

- Wilhelm Hahn (Burg-Gräfenrode)

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