Kellerbrand - Feuerwehr Karben übt den Ernstfall

“So eine Lage kann uns hier jeden Tag erwarten”, weiß Stadtbrandinspektor Christian Becker. Ein Kellerbrand kann zum Beispiel durch elektrische Geräte schnell entstehen. Der gefährliche Rauch breitet sich rasch im ganzen Haus aus. Ein denkbares Szenario, womit die Floriansjünger immer rechnen müssen. Grund genug für Becker, solch eine Lage zu proben.

Deshalb wurde am Donnerstag, 08.06.2017 gegen 19:00 Uhr die Feuerwehr Karben in die Danziger Straße nach Petterweil alarmiert - Feuer, Menschenleben in Gefahr. Mehrere Personen werden im komplett verrauchten Einfamilienhaus vermisst. Als nach nur wenige Minuten das erste Löschfahrzeug eintrifft, schreit schon eine Frau aus einem Fenster im 1. Obergeschoss, eingeschlossen vom Qualm. Es gibt keinen Ausweg, hinter ihr der giftige Rauch, vorne die tödliche Tiefe. Beruhigend redet ein Feuerwehrmann auf sie ein, die Leiter sei gleich in Stellung, gleich sei sie gerettet. Kaum ausgesprochen biegt die Drehleiter aus Karben Mitte um die Ecke. Sofort wird diese in Stellung gebracht und die Frau ist binnen weniger Augenblicke gerettet. Aus sämtlichen Fenstern, vor allem aus dem Keller, steigt dichter Rauch, in Form von Kunstnebel, auf. Alles geschieht zügig und von mehreren Seiten. Immer noch werden Personen vermisst. Während ein Trupp unter schwerem Atemschutz über den Kellereingang vorgeht, bricht ein weiterer Trupp brachial die Hauseingangstür auf. Ein weiterer Atemschutztrupp geht über die Drehleiter ins bereits geöffnete Fenster im 1. Obergeschoss vor.

Insgesamt werden 13 Geräteträger eingesetzt. Zehn Fahrzeuge mit 37 Einsatzkräfte bekämpfen den simulierten Brand. Schnell kann hier ein Aussenstehender den Überblick verlieren, aber Becker bewahrt einen kühlen Kopf. “Es gibt hier viele Herausforderungen”, so Becker “aber dafür üben wir ja, um im Realfall top vorbereitet zu sein”. Deshalb sei es für Becker wichtig regelmäßig, vor allem auch gemeinsam zu proben. Bei solchen Stichworten rücken immer mehrere Wehren aus. Die Zusammenarbeit muss funktionieren. “Heute hat sie funktioniert”, freut sich Becker “die Kommunikation zwischen den Fahrzeugführern hat gut geklappt, so soll es sein”.  Auch Bürgermeister Guido Rahn (CDU) lässt sich solch eine Übung nicht entgehen, schaut erleichtert zu. Seine Bürger sind bei solch einer gut aufgestellten Feuerwehr sicher. “Man darf nicht vergessen, dass sind alles freiwillige”, so Rahn. Menschen, die ihre Freizeit opfern, um das Leben anderer zu retten. Umso erfreulicher ist es, dass realistisch geübt werden konnte. Eine Petterweiler Familie stellte für diese Übung ihr Haus, ein Abrisshaus, der Feuerwehr zur Verfügung. So konnte neben der Brandbekämpfung auch das Tür öffnen geprobt werden. Becker ist zufrieden. Alle Verletzten wurden rasch gerettet, das Feuer gelöscht und die Lage gut abgearbeitet. Eine kühles Getränk und etwas zum Essen gab es im Anschluss im Gerätehaus Petterweil - verdient hatten sie es sich, die motivierten Floriansjünger aus Karben.



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